Alten und jungen Wein servieren
Wie man Wein serviert und die Trink- bzw. Tischsitten beeinflussen dessen Stärken und Schwächen zwar kaum, trotzdem kann dadurch der Genuss enorm gesteigert werden. Prinzipiell wichtig beim Verkosten eines Weines ist, dass dieser richtig temperiert ist. So erfreut sich niemand an einem eiskalten Rot- oder lauwarmen Weißwein. Die optimale Rotweintemperatur liegt bei 18° C, serviert man ihn wärmer, riecht man den Alkohol, der sich dann zu verflüchtigen beginnt.
Leichter zu servieren sind Weiß- oder Roséwein. Nach einer Stunde im Kühlschrank oder noch schneller im Eiswürfel befüllten Eimer sind sie fertig gekühlt. Zu lange sollte der Weißwein nicht gekühlt werden, denn die optimale Temperatur liegt hierbei zwischen 8° und 10° C. Dabei kann der Wein sein Bukett und seine Blume entfalten und ist gleichzeitig noch spritzig.
Je besser der Wein, desto weniger kühl sollte man ihn trinken.
Bei einem Essen ist oftmals zu empfehlen, mehrere Weine zu servieren und miteinander zu vergleichen, da jeder gute Wein dabei gewinnt. Für die Einführung eines älteren kann ein junger Wein, für einen schweren einen leichten und für einen trockenen einen süßen serviert werden.
Welche Menge ausgeschenkt wird, ist stets Ihnen überlassen. Als Richtwert kann man sagen: Zu einem schnellen Mittagessen genügt ein Glas pro Person, wohingegen bei einem ausgedehnten Abendessen 4-5 Gläser nicht zu viel sein müssen. Oft hängt das Trinkverhalten aber natürlich auch vom eigenen Gemüt und von der Stimmung an dem Abend ab.
Alte Weine, 20, 30, 40 Jahre oder älter, sollten nicht zum Essen serviert werden. Hierfür sollte man sich Ruhe und Zeit nehmen. Auch hier kann man durchaus z.B. einen alten Barolo mit einem jungen Barolo des gleichen Weinguts für ein Tasting kombinieren. Ein bis 2 Stunden vor dem Trinken öffnen, bitte nicht dekantieren, dies ist oftmals ein zu großer Sauerstoff-Schock für die alten Weine. Gute Erfahrungen haben wir auch schon mit Dekantier-Karaffen für alte gereifte Weine gemacht, aber ehrlich gesagt, dass Geld kann man sich sparen und einfach in der Flasche lassen, das Ergebnis ist das Gleiche.
Hauptproblem beim Servieren alter Weine ist oftmals der Korken, nicht jeder alte Korken befindet sich in einem solchen Zustand, dass er optimal zu öffnen ist. Ein oftmals falscher Korkenzieher zerschneidet im wahrsten Sinne des Wortes den ohnedies schon gebrechlichen Korken. Er bröselt und ein Ziehen des Korkens auf normalem Wege ist kaum noch möglich. Dies kann auch bei altem Cognac oder Grappa, Whisky, Portwein und anderen Spirituosen mit Korken häufig passieren, das ist nicht schön, aber kein Weltuntergang, auch geschmacklich nicht. Was tun? Vielleicht nicht die eleganteste Art das Problem zu lösen ist die Teefilter- oder Kaffeefiltermethode, durch das Sieben, erhalten sie eine perfekte Flüssigkeit ohne jegliche Korkstückchen, auch das Depot eines alten Weines fängt sich darin, hier kommt der Dekanter zu Einsatz, das Auge trinkt ja schlussendlich auch mit.
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